In einer wandfüllenden, geradezu raumentgrenzenden Projektion zeigt dieses Video kalte, chromglänzende Oberflächen aus einem kaum definierbaren Maschinenraum in ruhigen, langsamen Einstellungen. Das Licht wird teilweise bis zur Überblendung reflektiert, der Blick schweift in unklare, tiefe Raumfluchten. Die Bilder sind mit extremer Nähe zum Objekt aufgenommen und bereiten dem Betrachter Schwierigkeiten, Größenrelationen herzustellen… Sie evozieren dabei durchaus Bildwelten, die in unserem kollektiven Bildergedächtnis mit dem Science-Fiction-Genre verbunden sind. Gleichwohl zielt die Intention nicht auf die uneingeschränkte mediale Überwältigung des Betrachters, tatsächlich wird sein Raumempfinden  gestört und ihm die Unvereinbarkeit von Bildraum und realem Raum vor Augen geführt… Gerade in dem Spannungsverhältnis von Immersion und Distanzierung liegt das reflexive Potential dieser Arbeit. Wie alle Videos Lüers, ist auch Reinraum letztlich eine Studie über Macht und Magie audiovisueller Medien. (Reinhard Buskies)

What we see is a wall-filling, almost limitless projection of cold, shiny chrome surfaces, within an undefinable engine room, floating by in calm, slow takes. The light reflects partially in cross fading, as the view sweeps into deep unknown expanses. The images are captured in extreme closeup and make it difficult for the viewer to classify their size…  In the course of this, they evoke associations within the imagery of science fiction, as it is  contained in our collective recollection. The intention is not to cause an overwhelming medial input, but to disrupt the viewers sense of space and demonstrate the incompatibility of real and unreal imagery… The reflexive potential of this work lies within the tension between immersion and dissociation. As with all Lüer´s videos, “Reinraum “is essentially a study about the power and magic in audio visuall media.